kunstvollaltern und lebenskunstvollsterben

unterstützt Höhen und Tiefen kunstvollen Alterns mit Fantasie, Fotografie, Poesie, Clownerie

Ich und Heinrich Heine

Ich fang mal mit dem guten Heinrich Heine an:

„0, Ihr Götter! ich bitte Euch nicht mir die Jugend zu lassen, aber lasst mir die Tugenden der Jugend, den uneigennützigen Groll, die uneigennützige Thräne! Lasst mich nicht ein alter Polterer werden, der aus Neid die jüngeren Geister ankläfft, oder ein matter Jammermensch, der über die gute alte Zeit beständig flennt… Lasst mich ein Greis werden, der die Jugend liebt, und trotz der Altersschwäche noch immer Theil nimmt an ihren Spielen und Gefahren! Mag immerhin meine Stimme zittern und beben, wenn nur der Sinn meiner Worte unerschrocken und frisch bleibt!
Sie lächelte gestern so sonderbar, halb mitleidig halb boshaft, die schöne Freundin, als sie mit ihren rosigen Fingern meine Locken glättete… Nicht wahr, du hast auf meinem Haupt einige weiße Haare bemerkt?

„Und scheint die Sonne noch so schön,
Am Ende muß sie untergehn.“

O -Ton der schönen Freundin:

Oh, liebste Göttin,
ich bitte Euch nicht, ihm die Jugend zu lassen, aber laßt ihm die Tugenden der Jugend. Sonst langweilt er mich so.
Laßt ihn nicht ein alter Polterer werden, der aus Neid den jungen Geist seiner alternden Gefährtin
ankläfft oder ein matter Jammermensch, der über Vergangenes flennt. Ja, nimm ihm die Illusion,
er sei trotz Altersschwäche noch immer ein lustvoller Gespiele, dem nicht nur die Stimme zittert.
Dann bebten wir gemeinsam in faltigen Häuten.
Gerne würde ich seine Locken glätten, doch...wo ?